Denn Schönheit bedeutet auch Verantwortung.
„Mehr als 4 Milliarden Menschen von insgesamt 8 leben in städtischen Gebieten.
Die Herausforderung wird darin bestehen, Grünflächen in diesen Gebieten zu integrieren und auszubauen.“
— Weltbank, 2020
Wenn man an ein Hotel am Meer denkt, stellt man sich Ruhe, Eleganz und Licht vor. Doch was man nicht sofort wahrnimmt – und was den wahren Unterschied macht – ist die Art und Weise, wie sich diese Elemente mit einer größeren Vision verbinden: einer neuen Art, Raum und Natur zu bewohnen.
Aus diesem Bewusstsein heraus entstand das neue Projekt des Hotel Savoy in Grado.
Ein architektonisches und landschaftliches Redesign, das über die ästhetische Transformation hinausgeht und eine Philosophie der zeitgemäßen und nachhaltigen Gastfreundschaft verkörpert.
Vertikale Begrünung, Geschichte und Zukunft
Die Nord- und Westfassaden des Gebäudes wurden neu gestaltet, um 33 Zimmer mit privaten Balkonen zu schaffen, ausgestattet mit hochleistungsfähigen Schall- und Wärmedämmfenstern. Doch die wahre Hauptrolle spielt die Natur, die nun dank einer Begrünungsmaßnahme mit einheimischen Pflanzen – abwechselnd immergrüne und laubabwerfende, krautige und kletternde Arten – die Wände des Hotels emporwächst. Es entsteht eine lebendige Landschaft, die sich mit den Jahreszeiten verändert und die Gäste schon bei ihrer Ankunft visuell empfängt.
Das Projekt stammt vom internationalen Architekturbüro Plasma Studio, mit landschaftsarchitektonischem Beitrag von Giacomo Guzzon (Gillespies, London). Die Inspiration entspringt der tiefen Identität des Savoy, indem venezianisch-barocke Anklänge mit postmodernen Linien kombiniert werden – eine Brücke zwischen Geschichte und Innovation. Das Ergebnis? Eine kohärente Architektursprache, die die verschiedenen Seelen des Hotels in einer einzigen ästhetischen Erzählung vereint.
Grüne Architektur: eine neue urbane Grammatik
Das Thema der in Wohnräume integrierten Begrünung steht heute im Zentrum der internationalen Diskussion. Projekte wie der „Bosco Verticale“ von Stefano Boeri in Mailand, die Gärten von Gilles Clément oder die emotionale Landschaftsgestaltung von Piet Oudolf zeigen, wie Architektur mit der Natur in Dialog treten kann, um Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Schönheit zu schaffen.
In einem globalen Kontext, der vom Klimawandel und wachsender Urbanisierung geprägt ist, werden solche Entscheidungen zur Notwendigkeit. Grünflächen sorgen nicht nur für Kühlung und Reinigung, sondern schaffen auch Räume, die berühren, entschleunigen und verbinden.